Unternehmen und Behörden stehen unter einem dauerhaften globalisierten Veränderungsdruck und seit Jahrzehnten in umfassenden sich gegenseitig beeinflussenden Veränderungsprozessen.
Das Arbeitssystem hat in seinen Grundzügen und –logik Bestand. Es hat aber an Themen und Komplexität sowie Abhängigkeiten und Vernetzung beträchtlich zugenommen. Nahezu jedes Modernisierungsthema wurde aufgegriffen und im Arbeitssystem verankert: Aufgabenkritik, komplexe und globale Restrukturierungs- und Modernisierungsprogramme der Konzerne und ganzer Verwaltungsebenen, Organisations- und Prozessoptimierung, Privatisierungswellen mit Outsourcing und Rückführung, Ausbau der Kosten-Leistungsrechnung, Controlling, elektronische Prozesse und Akten oder übergreifende Servicemodelle wie Shared Services sind nur einige Begriffe. Managementmethoden konkurrieren in verschiedensten Variationen und Schnittmengen (u. a. Qualitäts-, Ideen-, Multiprojekt-, Informations- und Wissens-, Dokumentenmanagement) mit themenzentralisierten Ansätzen um den Innovationsvorsprung und die „Vorherrschaft im Wandel“.
Ob Bundes-, Landes- oder Kommunalverwaltung, überall sind die gestiegenen Anforderungen an die Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter sowie die Arbeitsabläufe und Organisationsstrukturen in Behörden zu spüren. Der Weg zur wissensbasierten Organisation ist schon längst kein Thema mehr, das ausschließlich in Unternehmen diskutiert wird. Im Gegenteil: viele Behörden unterstützen ihr Wissensmanagement bereits durch den Einsatz von modernen Technologien, wie z.B. Mitarbeiterportalen. Nicht die Institution als abstrakte Konstruktion lernt. Jeder einzelne Beschäftigte setzt sich täglich mit den Veränderungen - neuen Prozessen oder ITSystemen
auseinander, berücksichtigt Maßgaben zur Effektivität und Effizienz und erfüllt nebenbei seine Arbeit.
Und hier zeigt sich eine neue Managementherausforderung: Wenn sich alles verändert, bleibt letztendlich alles gleich! Wandel benötigt eine besondere Steuerung und Sensibilität. Er wird derzeit jedoch ausschließlich in eindimensionaler Sicht an der Oberfläche der Institutionen betrieben, im Fokus stehen z. B. Prozesse, Ressourcen, Finanzen. Der Wandel muss im Kern jedoch die zentrale Strukturen, das Nervensystem der Institutionen und der grundlegenden Rahmenbedingungen sowie Managementprozesse berühren: Kommunikation, Vernetzung und Collaboration, wissensbasierte Arbeit, Wirkungs- und Ergebnisorientierung.
Wandel erfordert ein mutiges und innovatives Management mit einem neuen Denken. Da das Wissen in modernen Verwaltungen ständig wächst und ein wesentlicher Faktor für die Effizienz der Arbeitsergebnisse und Anforderungserfüllung ist, wird es immer wichtiger, dies zu sammeln, sinnvoll zu strukturieren, zielgerichtet zur Verfügung zu stellen und letztendlich wieder der gesamten Organisation insbesondere bei Arbeitsplatzwechseln und Personalfluktuation nutzbar zu machen.
In seinem Vortrag zeichnet Ulrich Zuber die Entwicklungslinien des Wissensmanagements nach und zeigt die entsprechenden Anpassungen und Weiterentwicklungen in internen Wissensportalen in den
letzten Jahren auf. Dabei geht er der Frage nach, wie eine Verwaltung den Weg zur wissensbasierten Organisation erfolgreich gehen kann und wie man diese Entwicklung mit dem Mitarbeiterportal
unterstützt. Dabei geht er unter anderem auf die Themen aktive
und passive Personalisierung zur gezielten Bereitstellung von Wissen und Einsatz von Social Media Funktionen zur Vernetzung und Wissensaustausch der Mitarbeiter ein.
Ein personalisiertes Mitarbeiterportal und darauf ausgerichtetes Wissensmanagement hat in diesem Wandel eine herausragende und zentrale Bedeutung. Der Beitrag zieht ein Zwischenfazit aus über 15 Jahren Wissensmanagement aus organisatorischer und technischer Sicht.
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